Über den (Un-)Sinn des Lufthansa-Streiks
31. Juli 2008 von coins
Seit den langwierigen Streiks der Lokführergewerkschaft GDL haben wir uns an solche ja beinahe schon gewöhnt. Derzeit versucht Ver.di wieder einmal mehr Geld für ihre Mitarbeiter bei der Lufthansa rauszuschlagen. Dabei sind dies gar nicht so viele, denn die Lufthansa Belegschaft verteilt sich auf diverse kleinere Gewerkschaften. Scheint mir sowieso problematisch, wenn sich mehrere Gewerkschaften um die Mitglieder streiten. Da sind die Lohnforderungen wohl meist nur ein Weg Stärke zu zeigen, um Mitglieder zu halten oder hinzugewinnen.
Davon abgesehen erscheint mir das Angebot der Lufthansa durchaus fair: 6,7 % Lohnsteigerung (über 21 Monate Laufzeit) und eine zusätzliche Einmalzahlung. Wohingegen die Forderung seitens Ver.di von 9,8 % mehr Lohn (und das für gerade einmal ein Jahr Laufzeit) doch geradezu utopisch klingt. Immerhin ist das Lufthansa-Angebot ein Inflationsausgleich (und wahrscheinlich sogar noch ein Stückchen mehr) und für die Erfolge werden die Mitarbeiter mit der Einmalzahlung belohnt. Damit kann man doch eigentlich mehr als zufrieden sein, zumal wohl nicht anzunehmen ist, dass man bei der Lufthansa Gehälter bezieht, die in Nähe der Mindestlohngrenzte sind. Andere Branchen würden solche Offerten sicherlich Luftsprünge machen.
Der Gipfel ist für mich aber erreicht, wenn man Kollegen, die zur Arbeit wollen, an den Einfahrten auch noch auspfeift und beschimpft. Damit ist der Rest Verständnis für den Streik nun wirklich dahin…